Paprika

Capsicum annuum L.


Die Pflanze:

Die vielen, formenreichen Abarten des Paprika entwickelten sich vermutlich aus einer Stammform. Sie sind in ihrem Aussehen, in der Größe, Form, Farbe und Schärfe ihrer Fruchte sehr unterschiedlich. Capsicum annuum, die in der Welt am meisten kultivierte Art, ist ein einjähriges, krautiges Nachtschattengewächs und wird etwa 60-100 cm hoch. Sie trägt an buschig auswachsenden Zweigen mittel- bis dunkelgrüne, breit-lanzettliche, zugespitzte Blätter. Aus den oberen Blattachseln sprießen gelblich-weiße, sternförmige Blüten (ähnlich denen der Kartoffel- oder Tomatenpflanzen). Aus ihnen entwickeln sich längliche, konische oder kegelförmige, glatte, glänzende, kräftig rote und nicht sehr fleischige Beerenfrüchte, die zwischen 6 und 12 cm lang sind und bis zu 4 cm breit werden. Im Inneren, am Basalteil der hohlen Frucht und an den häutigen Scheidewänden, sitzen kleine, scheibenförmige, hellgelbe Samen.


Heimat und Verbreitung:

Das subtropische und tropische Amerika ist die Heimat der Paprika-Stammform. Ihre kultivierten Abarten sind heute in allen wärmeren Ländern und an vielen Orten der gemäßigten Zonen heimisch. Die bedeutendsten Anbaugebiete findet man in Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Jugoslawien, Griechenland, Italien, Südfrankreich und Spanien. Aber auch in Indien, in Ostasien und in den südlichen USA wird Paprika kultiviert.

Anbau und Gewinnung:

Für den Großanbau in der Feldwirtschaft ist Paprika sehr gut geeignet. Man zieht die wärmeliebende Pflanze sehr frühzeitig in Treibhäusern aus Samen und setzt die Jungpflanzen, nachdem sie kräftig genug geworden sind, ins Freiland. Die Ernte dauert, da die Früchte zu unterschiedlicher Zeit voll ausreifen, mehrere Wochen und wird deshalb auch manuell vorgenommen.  Nach dem Pflücken zieht man die fälschlich oft als Schoten bezeichneten Früchte auf Schnüre auf und läßt sie etwa 3-4 Wochen in der Sonne trocknen. Danach werden die Früchte zur Mühle gebracht.

Das Gewürz und seine Verwendung:

Paprika zeichnet sich durch eine lebhaft-rote Farbe aus, die von dem in ihm enthaltenen Capsanthin bestimmt wird. Die Schärfe des Geschmacks kommt von dem Alkaloid Capsaicin, das in Samen und Scheidewänden weitaus stärker enthalten ist, als im Fruchtfleisch. Außerdem ist Paprika außergewöhnlich stark Vitamin-C-haltig. Die Ungarn, die sich seit langem sehr intensiv mit dem Paprika-Anbau befassen, schufen 7 Güteklassen, von denen die sowohl im Handel als auch bei den Konsumenten gebräuchlichsten Klassen unten angegeben sind:  

 

Delikateß: lebhaft hell- oder dunkelrot, aromatisch mild, süßlich-fruchtig  

Edelsüß: nicht so lebhaft rot, mild, nur wenig scharf, aromatisch, süßlich-fruchtig  

Halbsüß: stumpf rot oder mehr gelblich rot, schärfer, sehr charakteristisch aromatisch  

Rosen: noch weniger leuchtend und rein in der Farbe als die Halbsüß-Qualität, dunkel- oder gelblich hellrot, sehr scharf und charakteristisch aromatisch  

Scharf: gelblichbraun bis rötlichbraun, sehr stark scharf. 

 

Die Abstufungen in der Farbe, im Schärfegrad und im Aroma werden durch die mengenmäßig variierte Zugabe von gemahlenen Samen und Scheidewänden zum mild-aromatischen Fruchtfleisch erreicht. Die oben genannten ungarischen Qualitätsklassen wurden von einigen osteuropäischen Ländern übernommen. Für Paprika aus Spanien und manchen anderen Provenienzen hingegen gelten diese Sortenunterschiede nicht. Paprika ist eines der vielseitigsten Küchengewürze. Man würzt Suppen, Soßen, Fleischgerichte, Geflügel und Salate mit Paprika und verwendet ihn für die Herstellung verschiedener Ketchups. In vielen Wurstgewürzmischungen ist Paprika ebenfalls enthalten.

Geschichtliches:

Der Ursprung der Paprika-Arten und -Sorten ist Mittel- und Südamerika, mit einem Verbreitungszentrum der Gattung im mittleren Südamerika (Brasilien und Bolivien). Der Ursprung der Kultivierung lag dabei je nach Art vermutlich in unterschiedlichen Regionen. Capsicum annuum wurde vermutlich in Zentral- oder Nordost-Mexiko domestiziert, die anderen Arten in Südamerika. Capsicum baccatum und Capsicum pubescens stammen vermutlich aus den Anden, Capsicum baccatum wohl aus Bolivien. Der Ursprung von Capsicum chinense liegt wahrscheinlich in der (oberen) Amazonasregion. Die Ursprungsregion von Capsicum frutescens ist immer noch umstritten, es kommen sowohl Amazonien wie auch Mittelamerika in Frage; von dieser Art ist bisher keine wilde, nicht kultivierte Ursprungsart oder Population gefunden worden.

Bei Ausgrabungen in einem Tal bei Tehuacán (Mexiko) konnten Belege gefunden werden, die beweisen, dass Paprika bereits um 7000 v. Chr. als Nutzpflanzen dienten. Dabei handelte es sich noch um die Wildformen der Pflanzen. Erste durch Selektion entstandene Zuchtformen werden auf den Zeitraum zwischen 5200 und 3400 v. Chr. geschätzt. Alle fünf noch heute angebauten Arten wurden bereits vor der Entdeckung Amerikas durch die einheimischen Völker kultiviert. In einer 2007 veröffentlichten Arbeit konnten Forscher um Linda Perry vom Smithsonian National Museum of Natural History in Washington, D.C. nachweisen, dass in Südwest-Ecuador bereits um 4100 v. Chr. Chili verwendet wurde, dessen Stärke sich von wildem Chili unterscheidet.

Christoph Kolumbus’ Reisen ab 1492 hatten auch zum Ziel, das damalige Monopol Venedigs im Pfeffer- und Gewürzhandel zu brechen. Nachdem er – seiner Vermutung nach – in Indien gelandet war, lernte er dort scharfe Früchte kennen, die von den Einwohnern zum Würzen von Speisen verwendet wurden. Zunächst wurden diese Früchte nach dem bereits aus Indien bekannten schwarzen Pfeffer Pimienta genannt. Es ist unklar, ob Kolumbus glaubte, Verwandte des ihm bekannten schwarzen Pfeffers gefunden zu haben, oder ob er den Vergleich bewusst heranzog, um die Verwendung als Gewürz hervorzuheben. Die erste schriftliche Erwähnung der Pflanzengattung stammt von der zweiten Fahrt Kolumbus’, während der der mitgereiste Arzt Diego Alvarez Chanca die Pflanze in einem Brief an die Auftraggeber der Reise erwähnte. Durch nach Europa mitgebrachte Früchte konnten schon bald in Spanien die ersten Pflanzen angebaut werden. Noch heute sind Paprika auch unter dem Namen „Spanischer Pfeffer“ bekannt.

Die Erforschung der Pflanzenwelt Amerikas, die der Entdeckung des neuen Kontinents folgte, brachte schon bald eine große Anzahl an Varietäten der neuen Pflanze zum Vorschein. Bartolomé de las Casas beschreibt mehrere Paprika, die er nach seiner Ankunft in Amerika 1502 fand, unter anderem eine Pflanze mit länglichen und schlanken sowie eine mit kirschförmigen und schärferen Früchten. Der Hesse Hans Staden, der zwischen 1547 und 1555 von Bewohnern des heutigen westlichen Brasilien festgehalten wurde, beschrieb zwei Formen der dort genutzten Paprika: eine gelbe und eine rote.

Durch den Kolonialismus und den zunehmenden Welthandel – vor allem durch die Portugiesen – breiteten sich Sorten der Pflanzengattung schnell in Afrika, im Nahen Osten und in Südostasien bis nach Japan aus. Sie wurde in vielen Ländern wie Indien und Thailand fester Bestandteil der heimischen Küche. Vorher waren dort unter anderem Ingwer und Pfeffer als scharfe Gewürze genutzt worden.

Das Osmanische Imperium kam wahrscheinlich bei einer der Belagerungen der portugiesischen Kolonien Ormus (Persien, 1513) oder Diu (Indien, 1538) zum ersten Mal in Kontakt mit Paprikapflanzen. Der erste Nachweis von Paprikapflanzen in Deutschland stammt aus dem Jahre 1542, als Leonhart Fuchs die Pflanze unter dem Namen Siliquastrum in seinem Werk „De Historia stirpium“ beschrieb. Erstaunlicherweise berichtet er bereits zu diesem Zeitpunkt von einer weiten Verbreitung als Topfpflanze.

Die Grundlage für die noch heute gültige botanische Beschreibung und die Zuordnung dieser Pflanzen-Arten und -Sorten zur Gattung Capsicum erfolgte 1753 durch Carl von Linné. Er benannte zunächst die beiden Arten Capsicum annuum und Capsicum frutescens.

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Petersilie

Petroselium crispum


DIE PFLANZE:

Die wohlbekannte Petersilie ist ein zweijähriger Doldenblütler der seine aufrechten Stengel und Blütenstände erst im zweiten Jahr entwickelt und dann eine Höhe von etwa 1 m erreicht. Die dunkelgrünen, oben glänzenden, flachen, dreifach fiederteiligen Blätter sind am Fuß der Pflanze länger gestielt, sitzen aber weiter oben den Blattscheiden direkt auf. Die typischen Blütenstände bestehen aus vielen kleinen, gelben Blüten, die zehn- bis zwanzigstrahlig zusammengefaßte Dolden bilden. Aus ihnen reifen kleine bauchige, oval-kugelige oder breit-eiförmige Teilchenfrüchte, die noch an ihren Spitzen die Reste der Griffel tragen. Man unterscheidet die Petersilie in die Unterarten: Blattpetersilie (glatt- und krausblättrige Form) und Wurzelpetersilie, von der die besonders kräftige Pfahlwurzel genutzt wird.

HEIMAT UND VERBREITUNG:

Vermutlich stammt die Petersilie aus den westlichen Mittelmeerländern. Sie ist heute überall in Eurasien kultiviert oder verwildert ansässig und wird häufig, besonders in Europa und in den USA in großem Maßstab angebaut.

ANBAU UND GEWINNUNG:

Es gibt wohl keinen Garten, in dem nicht die Petersilie einen Stammplatz hat und für den täglichen Bedarf an frischen Blättern oder Wurzeln sorgt. Der Großanbau liefert außer frischer Ware zu einem nicht geringen Teil auch die nach der Ernte gereinigten, bei 400 C vorsichtig getrockneten und gerebelten Blätter vornehmlich an die Nahrungsmittel-Industrie. Seit neuerer Zeit ist auch gefriergetrocknete Petersilie auf dem Markt. Die Petersilienwurzeln werden nach der Ernte, sofern sie nicht frisch in den Handel kommen, nach dem Waschen geschnitten und ebenfalls getrocknet, häufig auch anschließend gemahlen.

DAS GEWÜRZ UND SEINE VERWENDUNG:

Petersilie ist im Geruch und Geschmack eigenartig würzig-bitter und charakteristisch aromatisch. Sie wird sehr vielseitig in der Küche zum Würzen und Abrunden von Suppen, Fleischgerichten, Salaten, Kartoffel- und Gemüsespeisen, Soßen, Eierspeisen, Fisch, Geflügel und zu Marinaden verwendet. Da die Aromastoffe starke Hitze nicht vertragen, gibt man die Petersilie den Speisen nach dem Kochen zu. Das Kraut und die Wurzel werden außerdem nicht nur als Gewürz, sondern auch als Droge in der Pharmazie genutzt.

GESCHICHTLICHES:

Seit mehr als 2000 Jahren ist die Petersilie den Menschen als heil- und würzkräftiges Kraut bekannt und wurde lange vor der Zeitrechnung bereits aus ihrer Wildform kultiviert. Schriften aus dem antiken Rom geben von der bis in die heutige Zeit reichenden Bedeutung der Petersilie ebenso Zeugnis ab wie die Vorschrift Karls des Großen aus dem Jahre 812 für den Anbau von Küchenkräutern.


Pfeffer

Piper nigrum L.


DIE PFLANZE:

Die Pfefferpflanze ist ein immergrüner Kletterstrauch und rankt sich bis zu einer Höhe von 9 m empor. Sie hat dunkelgrüne, ovale, ganzrandige, zugespitzte 7-15 cm lange Blätter, denen kleine, unauffällige, weiße Blüten zu einer Ähre zusammengefaßt gegenüberstehen. Aus den Blüten entwickeln sich nach der Bestäubung einsamige Beerenfrüchte, die sich vom Grün zur Reifezeit in ein kräftiges Orangerot verfärben. (Die Fruchtstände ähneln dann sehr den roten Johannisbeer-Träubchen).  Jede Ähre trägt etwa 20-30 erbsengroß werdende Beerenfrüchte.

HEIMAT UND VERBREITUNG:

Die ursprüngliche Heimat des Pfeffer-Strauches sind die feuchtwarmen Monsunwälder Asiens, insbesondere die Küstenwälder der indischen Provinz Malabar. Heute wird der Pfeffer in den Tropen beiderseits des Äquators an vielen Stellen angebaut, hauptsächlich in Indien, auf Sri Lanka (früher: Ceylon) und in Indonesien, aber auch in Thailand, Vietnam, Malaysia, im Kongo-Becken, in Sierra Leone, auf den westindischen Inseln und in Brasilien.

ANBAU UND GEWINNUNG:

Die Pfefferpflanze liebt das feuchtwarm Seeklima der Tropen und bleibt gewöhnlich unter 500 m Höhe über dem Meer. Man vermehrt sie in den Pflanzungen durch Stecklinge, seltener durch Samen und zieht sie meistens an Bäumen, aber auch an Stangen wie Hopfen bis zu einer Höhe von 3-5 m. Sie beginnt vom 3. Jahr an zu tragen, erreicht mit dem 7. oder 8. Jahr ihre größte Leistung, die dann kaum absinkend bis zum 25.-30. Jahr anhält.  Die Ernte kann zweimal jährlich vorgenommen werden. Schwarzer und weißer Pfeffer stammt von der gleichen Pflanze. Schwarzen Pfeffer gewinnt man, wenn man die Beeren noch grün in unreifem Zustand pflückt. Gehäuft bleiben sie einige Tage zum Fermentieren liegen. Danach breitet man die Beeren auf Matten aus und läßt sie in der Sonne trocknen, bis sie runzelig und schwarzbraun geworden sind. Zu weißem Pfeffer werden die ausgereiften, kurz vor der Rotverfärbung stehenden gelblich-grünen Beeren verarbeitet. Sie werden in Säcke gefüllt und in schwach fließendem Wasser etwa 8 Tage lang gewässert. Anschließend breitet man die Beeren aus und entfernt, meistens durch Trampeln, das aufgeweichte Fruchtfleisch vom Samen. Die grauen Pfefferkörner wäscht man danach noch einmal und legt sie für mehrere Tage zum Trocknen in die Sonne, bis sie zur cremig-gelblich-weißen Handelsware des weißen Pfeffers geworden sind. Außer schwarzem und weißem Pfeffer wird in letzter Zeit in immer größeren Mengen grüner Pfeffer auf den Markt gebracht. Dabei handelt es sich wie beim schwarzen Pfeffer ebenfalls um die unreif geernteten Beeren, die man entweder in eine Salz- oder Essiglake eingelegt und konserviert hat oder die in Spezialverfahren getrocknet, manchmal auch gefriergetrocknet wurden.

DAS GEWÜRZ UND SEINE VERWENDUNG:

Pfeffer hat ein kräftig würziges Aroma, das besonders zur Geltung kommt, wenn man die Körner frisch gemahlen hat. Der schwarze Pfeffer schmeckt brennend scharf, der weiße Pfeffer ist nicht ganz so stark in der Schärfe, und noch milder und aromatischer ist der grüne Pfeffer. Pfeffer nimmt im Verbrauch die nach Menge führende Stellung unter den Gewürzen ein. Er wird in fast allen Ländern der Erde entweder ganz, zerstoßen sowie grob- oder feingemahlen für Fleischgerichte, Wurstwaren, Fisch, Salate, Soßen, Suppen, Gemüse und Marinaden verwendet. Viele Gewürzmischungen, die in der Nahrungs- und Genussmittelindustrie verbraucht werden, bestehen zu einem mehr oder weniger großen Anteil aus Pfeffer. Pfeffer ist das Gewürz schlechthin. Fehlt es auf dem Tisch, dann vermisst man es ebenso wie das Salz.

GESCHICHTLICHES:

Seit uralter Zeit nimmt man Pfeffer zum Würzen von Speisen. In über 3000 Jahren alten Sanskritschriften seiner indischen Heimat wurde er unter dem Namen Pippari beschrieben. Im Zuge seiner Ausbreitung wurde daraus das griechische Pèperi; die Römer nannten ihn Piper das in England zum Pepper, in Deutschland zum Pfeffer und in Frankreich zum Poivre wurde. Erstmals kam der Pfeffer wohl durch phönizische Kaufleute in das Abendland.  Er zählte später im antiken Rom zu den kostbarsten und begehrtesten Gewürzen. In dieser Zeit wurde Alexandria zum bedeutendsten Umschlagplatz des Pfefferhandels. Lange danach errichteten die Stadtstaaten Venedig und Genua zusammen mit den Arabern ein ziemlich vollkommenes Monopol des Gewürzhandels, das aber fast schlagartig zusammenbrach, als Vasco da Gama 1498 um das von ihm benannte Kap der Guten Hoffnung segelnd den Seeweg nach Indien entdeckte und mit einer reichen Ladung kostbarster Gewürze nach Portugal zurückkehrte.  Die Portugiesen bauten ihrerseits ein lukratives Gewürzhandelsmonopol auf; und nun wurde Lissabon zum bedeutendsten Umschlagplatz für Gewürze und nach kurzer Zeit der reichste Hafen in dieser Zeit. Holländer brachten schließlich dieses Monopol zum Einsturz, als sie um das Jahr 1605 die Portugiesen von den Gewürzinseln und -küsten vertrieben. Umgehend kontrollierten sie dann selbst den Anbau und den Handel mit Pfeffer und anderen Gewürzen. Es dauerte allerdings nicht lange, da hatte sich besonders der Anbau von Pfeffer auf dem malayischen Archipel auch außerhalb der holländischen Kontrolle ausgebreitet. Mit dem verstärkten Angebot sanken die Preise und Profite im Laufe der Jahrzehnte immer mehr. Schließlich war Pfeffer nicht mehr länger exklusiven Schichten vorbehalten.


Piment

Pimenta officinalis L.


DIE PFLANZE:

Der immergrüne, ziemlich schlankwüchsige Piment-Baum aus der Familie der Myrtengewächse wird etwa 6-13 m hoch und trägt eine dunkelgrüne dichte Belaubung aus gegenständig stehenden, großen, lederigen, länglich-eiförmigen, zugespitzten Blättern, deren Mittelrippe auf der Unterseite deutlich hervortritt. An den Zweigspitzen sprießen zahlreiche, weiße Blüten, die in Scheindolden angeordnet sind. Sie bringen grüne, zur Reifezeit rot werdende, kugelige, zweisamige Früchte hervor.

HEIMAT UND VERBREITUNG:

Das tropische Mittelamerika ist die Heimat des Piment-Baumes. Versuche, ihn auf Java und Sumatra einzubürgern, waren wenig erfolgreich, so daß auch heute noch die Hauptanbaugebiete auf Jamaika, Barbados, den Leeward-Islands, auf Guatemala, Honduras, Mexiko und Brasilien beschränkt bleiben.

ANBAU UND GEWINNUNG:

Man zieht die jungen Piment-Bäume aus Samen, seltener aus Stecklingen, die zum erstenmal im 7. und 8. Jahr Frucht tragen. Mit dem 15. Jahr erreicht der Baum seine volle Tragfähigkeit, die er bis ins hohe Alter (er wird mehr als 100 Jahre alt) bewahrt. Der Ertrag von einem großen Piment-Baum liegt unter günstigsten Bedingungen bei ungefähr 45 kg pro Jahr. Man erntet manuell die im Durchmesser ungefähr 5-7 mm großen Beeren kurz vor der Vollreife. (Reife Piment-Körner haben das charakteristische Aroma nahezu verloren.) Sie werden danach etwa 7- 10 Tage lang in der Sonne getrocknet und dann von den Stielen befreit. Die Farbe schwankt zwischen dunkelbraun und rötlich-braungelb, die Oberfläche des Samenkornes ist warzig-rau. Gewöhnlich kommt Piment ganz in den Handel, doch ist er auch gemahlen auf dem Markt.

DAS GEWÜRZ UND SEINE VERWENDUNG:

Piment duftet sehr charakteristisch nach einer Kombination aus Nelken, Muskat und Zimt (der englische Name Allspice = Allgewürz deutet darauf hin) und schmeckt nelkenähnlich mit leichter Pfefferschärfe. Man würzt mit ihm Gebäck, Suppen, Soßen, Fisch- und Fleischgerichte und verwendet die Körner in Beizen und Marinaden. Außer in zahlreichen Wurstgewürzen wird Piment auch in der Fleisch- und Fischindustrie verwendet, ebenso in Produkten der Kosmetikbranche und der Getränkeindustrie.

GESCHICHTLICHES:

Während die ostasiatischen Gewürze bereits lange vor der Zeitrechnung in Europa bekannt waren, erhielt man von dem Piment erst Kunde, als Columbus mit seinen Schiffen von seiner zweiten Reise zurückkam. Die Spanier sorgten dann allerdings sehr rasch für den verstärkten Anbau in ihren amerikanischen Besitzungen und den Handel in Europa.  Auf den großen spanischen Einfluss weist auch der Name Piment hin, bedeutet doch das spanische Wort "Pimenta" Pfeffer, weil man den Piment-Baum früher für eine Art des Pfeffers gehalten hat.


Rosmarin

Rosmarinus officinalis L.


DIE PFLANZE:

Der immergrüne, dichtverzweigte Rosmarin-Strauch aus der Familie der Lippenblütler wird zwischen 1 m und 2 m hoch. Er trägt sehr kurz gestielte, linealnadelförmige, 15-35 mm lange, 1,5-3,5 mm breite, an den Blatträndern nach unten eingerollte Laubblätter. Sie haben eine hellgrüne bis dunkelgrüne glatte Oberseite, während die eingerollte Unterseite dicht mit weißlichen Haaren filzig bewachsen ist und die Blattmittelrinne stark vorspringt. Zur Blütezeit hat der Rosmarin auffallende hellblaue Blüten.

HEIMAT UND VERBREITUNG:

In der typischen Halbstrauchvegetation des Mittelmeeres, der Macchia, ist der Rosmarin, vermutlich aus dem Libanon kommend, beheimatet und überall verbreitet. Man findet ihn heute wild oder angebaut in Spanien, Portugal, Südfrankreich, Italien, Jugoslawien, Griechenland, Tunesien und Marokko, aber auch nördlich der Alpen bis England, in den USA und in Mexiko.

ANBAU UND GEWINNUNG:

Wo, vor allem in den wärmeren Gegenden, Rosmarin auf Feldern angebaut wird, erntet man kurz vor, während oder nach der Blüte durch Abschneiden die Triebe, streift die Blätter ab und trocknet sie sofort. Sie werden danach meistens auf 5-10 mm Länge geschnitten und kommen so, seltener noch gemahlen, auf den Markt.

DAS GEWÜRZ UND SEINE VERWENDUNG:

Rosmarin duftet und schmeckt durchdringend kampferartig aromatisch. Frisch aus dem Kräutergarten oder getrocknet werden die stark würzenden Blätter vorsichtig dosiert besonders in der italienischen Küche zu Fleischgerichten, Fisch, Kartoffeln, Gemüse und Salaten zugegeben. Außerdem wird Rosmarin in der Pharmazie sowie in der Parfüm-, Getränke- und Kosmetikindustrie gebraucht.

GESCHICHTLICHES:

Die Römer kannten bereits den Rosmarin-Strauch, den sie wahrscheinlich aus dem Libanon mitbrachten. Jahrhundertelang, in manchen Gegenden bis auf den heutigen Tag, sagte man dem Kraut geheimnisvolle Kräfte und große Zauberkraft nach. Die Vorschrift über den Kräuteranbau von Karl dem Großen nannte Rosmarin als wichtiges Heilkraut. Zum Würzen wurde es bei uns erst sehr viel später verwendet.


Safran

Crocus sativus L.


DIE PFLANZE:

Unverkennbar ist der ausdauernde Safran ein enger Verwandter des Krokus aus der Familie der Liliengewächse. Aus einer unterirdischen Zwiebelknolle schiebt sich eine Blattscheide, der 8-10 fädige, dünne, lange Blätter und die hellviolette Blüte entsprießen. Die typische Krokus-Blüte hat in der Mitte eine leuchtend rote dreischenkelige Narbe.

HEIMAT UND VERBREITUNG:

Griechenland oder Kleinasien ist die Heimat des Safrans, dessen Anbau dort heute noch erfolgt. Aber auch in Spanien, Südfrankreich, Italien und Ungarn gibt es bedeutende Kulturen.

ANBAU UND GEWINNUNG:

Während der etwa 15 Tage andauernden Blütezeit werden täglich die roten Narben der geöffneten Blüten manuell durch Abzwicken geerntet. Man trocknet sie dann möglichst rasch in der Sonne oder auf Sieben über schwacher Hitze. Die aufwendige Handarbeit und die geringe Ausbeute (150 000-200 000 Narben ergeben erst 1 kg getrocknete Ware) machen den Safran zum teuersten Gewürz. Guter Safran besteht aus ganzen Narbenfäden, die kräftig rotbraun aussehen und sich etwas fettig anfühlen.

DAS GEWÜRZ UND SEINE VERWENDUNG:

Safran duftet kräftig, leicht jodoformartig und schmeckt aromatisch bitter und etwas scharf. Er wird heute nicht mehr so oft zum Würzen, sondern mehr zum Färben verwendet. Der in den Narbenschenkeln enthaltene intensive, alles gelb verfärbende Stoff ist im Wasser sofort löslich und verteilt sich gleichmäßig über die Speisen, wie z. B. Reis und Backwaren. Hauptsächlich in der mediterranen Küche nimmt man Safran (nur in ganz winzigen Mengen) zum Würzen von Fleisch- und Fischgerichten. Eine echte Bouillabaisse ist ohne Safran undenkbar. Außerdem finden die Safran-Narben noch Anwendung in der Likörherstellung, der Parfümerie und Kosmetik.

GESCHICHTLICHES:

Schon in vorgeschichtlicher Zeit wurde der Safran kultiviert. Zu Salomons Zeiten galt er bereits als königliches Gewürz, von dem Homer berichtet, daß für Safran jeder Preis gezahlt würde. Nach dem Untergang des römischen Reiches, das mit seinem Luxus und seiner Verschwendungssucht den Verbrauch an Safran in ungeheure Höhen schnellen ließ, geriet das Gewürz nahezu in Vergessenheit. Erst die Araber, von denen auch der Name Za'faran kommt, das "gelb sein" bedeutet, brachten ihn nach langer Zeit wieder nach Europa.


Salbei

Salvia officinalis L.


DIE PFLANZE:

Der ausdauernde, stark verzweigte Halbstrauch aus der Familie der Lippenblütler wird etwa 20-70 cm hoch. Seine sehr typischen, länglich-eiförmigen oder schmal-elliptischen, olivgrünen bis grünlich-grauen Blätter werden 2-9 cm lang, 1-5 cm breit, jung samtig-filzig behaart, im Alter verkahlend und haben einen fein gekerbten Rand. Das auf der Oberseite leicht eingesenkte Adernetz tritt auf den Blattunterseiten deutlich hervor und verleiht ihnen ein runzeliges Aussehen. Die Blüten sind meistens hellviolett, seltener weiß.

HEIMAT UND VERBREITUNG:

Der Salbei stammt vermutlich aus Dalmatien und Mazedonien, hat sich im Mittelmeerraum vom Balkan bis zur Iberischen Halbinsel verbreitet und kommt nicht selten verwildert vor. Größere Anbaugebiete findet man in Kleinasien, auf der Krim, in Irland, Südskandinavien, Deutschland, in den USA und in Mittelamerika.

ANBAU UND GEWINNUNG:

Aus dem Garten kommt der Salbei für den Küchenbedarf frisch auf den Tisch, während der Großanbau den Markt mit getrockneten, geschnittenen oder manchmal gemahlenen Blättern versorgt.

DAS GEWÜRZ UND SEINE VERWENDUNG:

Salbei duftet aromatisch würzig und schmeckt leicht brennend und ähnlich dem Kampfer zusammenziehend. Man verwendet ihn meistens mit anderen Würzkräutern zusammen für Fleisch-, Wild- und Geflügelgerichte, in Suppen (Hamburger Aalsuppe), Fisch- und Wurstwaren. Die italienische Küche hat für Salbei eine große Vorliebe- "Saltimbocca alla romana" sind ohne Salbei undenkbar. Weitere Anwendung findet das würzige Kraut in der Pharmazie und in der Parfüm- und Kosmetikindustrie.

GESCHICHTLICHES:

Die typische, mediterrane Pflanze wurde schon im Altertum sorgfältig kultiviert. Man sagte ihr in früheren Jahrhunderten außergewöhnliche Heilkräfte ebenso nach wie die Kraft zu mystischen Gaben. Die eheliche Treue zum Beispiel sollen ein paar Blättchen Salbei bis in die Ewigkeit bewahren.


Senf

Sinapis alba L.


DIE PFLANZE:

Weißer Senf aus der Gattung Sinapis ist einjährig und gehört (wie mehrere ebenfalls zur Gewinnung von Senf genutzte Arten aus den Gattungen Brassica und Eruca) zu den Kreuzblütlern. Die dunkelgrünen, eiförmig-länglichen Laubblätter sind fiederspaltig geteilt und gezähnt. Aus den in dichten Trauben stehenden hell-goldgelben Blüten reifen durch ein dünnes Häutchen geteilte zweifächerige Schoten, die nur im unteren Teil hellgelbe, kugelige, 2,0-2,5 mm messende Samen tragen. Die zur Reifezeit aufspringenden Schoten haben am oberen Ende einen langen Fruchtschnabel.

HEIMAT UND VERBREITUNG:

Der Weiße Senf ist vom Süden und Osten Europas aus bis nach Indien und China beheimatet und überall in den gemäßigten Zonen verbreitet. Hauptanbaugebiete findet man heute in Frankreich, den Niederlanden, Deutschland, Dänemark, Polen, Bulgarien, Rumänien, Jugoslawien, Italien, Griechenland, der Türkei, in Russland, in Indien, China, Japan, den USA, in Argentinien, Chile und in Australien.

ANBAU UND GEWINNUNG:

Senf wird überwiegend auf den Feldern in großem Maßstab angebaut. Kurz vor der Vollreife mäht man mit Gras- oder Bindemähern den Senf zu Garben, die man noch auf dem Feld trocknen läßt. Danach wird die Senfsaat ausgedroschen und noch einige Zeit nachgetrocknet. Gute Ware zeichnet sich durch große Körner mit gleichmäßig goldgelber Farbe aus.

DAS GEWÜRZ UND SEINE VERWENDUNG:

Die Senfkörner sind geruchlos und besitzen ebenso wie das trockene Senfpulver kein Aroma. Der charakteristische, scharf brennende Geschmack entwickelt sich erst, wenn Wasser zugeführt wird. Ganze Senfkörner nimmt man zum Würzen von Marinaden, Pickles, Beizen, Pökellaken und zum Einmachen.

GESCHICHTLICHES:

Seit Jahrtausenden werden Senfkörner als Gewürz und Heilmittel verwendet. Griechen und Römern war die Wirkung des Senfs wohlbekannt und mehr als einmal wurde er in der Bibel erwähnt. Im Jahre 812 ordnete Karl der Große den Anbau von Küchenkräutern, darunter auch Senf, an und überwachte streng den Vollzug seiner Vorschrift.


Sternanis

Illicium verum Hook.


DIE PFLANZE:

Der immergrüne Sternanis-Baum aus der Familie der Anisgewächse wird nur ungefähr 6 m hoch. Er hat lederig-zähe, lanzettliche Blätter und grünlichgelbe Blüten. Aus ihnen entwickeln sich rotbraune, korkig-holzige Sammelfrüchte, die aus meistens acht jeweils sternförmig um die Mittelachse angeordneten Balgfruchtkapseln bestehen. Jede einzelne kahnähnliche Kapsel ist etwa 10-20 mm lang, läuft am vorderen Ende spitz aus und springt zur Reifezeit an der oberen Bauchnaht auf. Im Inneren der Kapsel befindet sich ein gelbbrauner glatter und glänzender Samen.

HEIMAT UND VERBREITUNG:

Sternanis ist in Südchina beheimatet, kommt heute ebenfalls in anderen Teilen Südostasiens, z. B. in Vietnam, Thailand und auf den Philippinen vor und wird auch auf Jamaika angebaut.

ANBAU UND GEWINNUNG:

Sternanis-Bäume zieht man in Plantagen. Die Ernte der Sammelfrüchte kann jeweils kurz vor der Reife dreimal im Jahr vorgenommen werden. Nach dem Trocknen kommt Sternanis entweder ganz oder gemahlen auf den Markt.

DAS GEWÜRZ UND SEINE VERWENDUNG:

Sternanis duftet streng nach Anis und schmeckt brennend würzig. Es wird wie der eigentliche Anis als Backgewürz in der Küche gebraucht. Die Backwarenindustrie benötigt Sternanis ebenfalls, aber auch in der Süßwaren-, Getränke- und Kosmetikherstellung wird er häufig verwendet. Seine reizmildernden, schleimfördernden Wirkstoffe nutzt man für pharmazeutische Erzeugnisse zur Linderung von Erkrankungen der Atemwege.

GESCHICHTLICHES:

Seit mindestens 3000 Jahren ist Sternanis in China als Heilmittel und Gewürz bekannt, wurde aber erst sehr spät nach Europa gebracht. Nach Deutschland kam er etwa um 1700 und wurde 1726 in der Apotheker-Taxe des Fürstentums Anhalt-Zerbst erstmalig erwähnt.


Thymian

Thymus vulgaris L.


DIE PFLANZE:

Der ausdauernde Thymian gehört zu den Lippenblütlern und wird etwa 20-40 cm hoch. Die mehr oder weniger stark verholzenden, aufrechten Stengel tragen Büschel von graugrünen, sehr kurz gestielten, länglich-lanzettlichen, ganzrandigen, am Rand nach unten eingerollten Blättern, die auf der Unterseite filzig behaart sind. Die Thymianblüten sind rosa bis violett.

HEIMAT UND VERBREITUNG:

Thymian wächst in Südeuropa wild an Berghängen und ist dort eine typische Pflanze der Felsheiden. Außer den wilden Vorkommen wird Thymian in Nord-Afrika, Spanien, Portugal, Südfrankreich, Italien, Jugoslawien, Griechenland, Bulgarien, Ungarn, Russland, in Österreich, Deutschland und in England angebaut. Auch im wärmeren Nordamerika gibt es Thymian-Kulturen. 

ANBAU UND GEWINNUNG:

Für den häuslichen Bedarf zieht man Thymian im Kräutergarten. Im Großanbau werden die meistens aus Samen gezogenen Stecklinge ins Freiland gesetzt und später im 2. Jahr geerntet. Im 3. Jahr wird die Pflanzung gewöhnlich erneuert. Die Ernte kurz vor Beginn oder während der Blüte erfolgt mit Sicheln oder Scheren. Von den möglichst tief geschnittenen Stengeln streift man die Blätter und Sproßenden ab und trocknet sie im Schatten. Manchmal bündelt man Thymian auch und trocknet die Blätter am Stengel. Getrockneter Thymian bewahrt das Aroma sehr lange. Er kommt gewöhnlich gerebelt, manchmal grob zerkleinert und noch seltener gemahlen auf den Markt.

DAS GEWÜRZ UND SEINE VERWENDUNG:

Thymian duftet stark aromatisch und schmeckt charakteristisch bitter-würzig. Er gehört unbedingt zu den "Fines Herbes" der französischen Küche und wird zum Würzen von Fleisch- und Fischgerichten, Suppen, Soßen, Salaten, Gemüse und Kartoffeln verwendet. Auch Kräuteressig verträgt den Thymian gut. Neben seinen würzenden Eigenschaften hat das Kraut antiseptische und konservierende Wirkstoffe, die in Wurstwaren von Vorteil sind. Deshalb bestehen viele Wurstgewürzmischungen, besonders solche für Kochwurstsorten, zum Teil aus Thymian. Ferner wird Thymian als Gewürz in der Getränkeindustrie eingesetzt und findet Anwendung als Droge in der Pharmazie und bei der Kosmetikindustrie. 

GESCHICHTLICHES:

Zur Zeit der Pharaonen bereitete man in Ägypten, wie Funde in Grabkammern bewiesen, aus Thymian ein feines Parfum und benutzte es zum Einbalsamieren der Toten. Aus dem griechischen Wort Thymos, was man mit "Mut" oder "Kraft" übersetzen kann, ist der Name Thymian abgeleitet. Er weist auf die Bedeutung und Wertschätzung des heil- und würzkräftigen Krautes hin, das dieses in der Antike genoss. Die Griechen verwendeten es damals schon zum Würzen bestimmter Käsesorten und verschiedener Getränke oder, so Hippokrates, verordneten es als entwässerndes Gemüse. Der Thymian war zwar schon lange vor der Zeitrechnung in Südeuropa bekannt und geschätzt, kam aber erst mit Mönchen des Benediktiner-Ordens über die Alpen.